Agnes kurze Zusammenfassung
Auf dieser Seite findet ihr eine kurze Zusammenfassung zu Peter Stamms „Agnes“.
Inhalt
Das erste Kapitel beginnt mit den Sätzen: „Agnes ist tot. Eine Geschichte hat sie getötet. Nichts ist mir von ihr geblieben als diese Geschichte“ und Videoaufnahmen des Ich-Erzählers, welche er sich ohne Agnes ansieht. Danach beginnt er die Geschichte von ihm und Agnes rückblickend zu erzählen.
Der Ich-Erzähler, wessen Namen man im Verlauf des gesamten Romans nicht erfährt, befindet sich in Chicago, da er gerade an einem Sachbuch über amerikanische Luxuseisenbahnen arbeitet. Eines Tages im April trifft er in der Bibliothek auf die wesentlich jüngere Physikstudentin Agnes, welche gerade an ihrer Doktorarbeit über die Symmetrien von Kristallgittern schreibt. Ab dieser ersten Begegnung treffen sich die beiden öfters in der Bibliothek wieder, führen Gespräche, welche auch ernste Themen wie den Tod beinhalten und gehen dann zusammen aus. Nach mehreren Treffen bleibt Agnes über Nacht bei dem Ich-Erzähler und es findet der erste sexuelle Kontakt zwischen ihnen statt. Agnes erfährt vom Ich-Erzähler, dass er sich früher als Schriftsteller auch an literarischen Texten versucht hat, diese ihm aber keinen Erfolg brachten und er aufgrund dieses Misserfolges damit aufhörte und sich nur noch dem Schreiben von Sachliteratur widmet. Daraufhin ermutigt Agnes ihn, damit aber wieder zu beginnen. Nachdem er von einer kurzen beruflichen Reise nach New York wieder nach Chicago und zu Agnes zurückkehrt, zeigt Agnes ihm eine kurze Geschichte, welche sie während der Berufsreise des Ich-Erzählers verfasst hat. Er zeigt ihr gegenüber der Geschichte jedoch eine negative Reaktion, was Agnes enttäuscht, woraufhin sie die Geschichte löscht.
Agnes bittet ihn aber, eine Geschichte über sie zu schreiben, welche sie realistisch darstellt und wie ein Porträt ihrerseits sein sollte. Der Ich-Erzähler zeigt dem gegenüber erst Ablehnung, lässt sich dann aber doch aufgrund seiner Neugier darauf ein, da er dies als eine Art Experiment sieht. Er beginnt die Geschichte zu verfassen und parallel dazu kommentiert Agnes die einzelnen Passagen, wobei sie feststellen, dass sich ihre Auffassungen der gemeinsamen Erlebnisse stark unterscheiden. Nach gewisser Zeit erreicht die Geschichte die Gegenwart und überholt die Realität dann. Der Ich-Erzähler schreibt die Geschichte vor und Agnes möchte diese fiktive Zukunft real werden lassen und handelt so, wie es in der Geschichte vorgegeben ist. Aufgrund dessen wird Agnes immer mehr zum „Geschöpf“ des Ich-Erzählers und er genießt immer mehr Macht über sie, da er ihr Handeln durch die fiktive Geschichte lenken und beeinflussen kann und sie sich dem unterordnet.
Sie machen eine mehrtägige Wanderung durch einen Nationalpark, wobei Agnes in Ohnmacht fällt, ihr es danach aber wieder besser geht. Zurück in Chicago wird es für den Ich-Erzähler immer schwieriger, Fiktion und Realität auseinanderzuhalten. Als Agnes auf den Halloween-Umzug geht, besucht er die Party von Louise und sie lernen sich kennen. Agnes fühlt sich vernachlässigt und erzählt ihm dann, sie sei schwanger, worauf er ihr wiederum ausdrücklich klar macht, dass er kein Kind wolle. Daraufhin zieht Agnes aus seiner Wohnung und er trifft sich noch einmal mit Louise, wobei sich ihr Kontakt intensiviert und es auch zu einem Kuss kommt. Der Ich-Erzähler besucht Agnes und erfährt von ihr, dass sie eine Fehlgeburt erlitten hat und deshalb psychisch und körperlich sehr belastet ist. Sie nehmen die Beziehung wieder auf und Agnes erfährt von ihrem fiktiven Kind, woraufhin sie die Fiktion in die Realität überträgt. Agnes Gesundheitszustand verschlechtert sich nach und nach immer mehr und gleichzeitig verfasst der Ich-Erzähler zwei unterschiedliche Enden der Geschichte von Agnes, wobei eine gut und eine mit dem Kältetod Agnes ausgeht. An Silvester besucht er ohne Agnes die Party von Louise. Als er zurück nach Hause kommt, sieht er den zweiten Schluss mit dem Kältetod auf dem Computer geöffnet und Agnes ist weg und kommt nicht wieder. Danach schließt das erste Kapitel wieder an das erste an und die Gegenwart wird aufgegriffen, als er sich die Videoaufnahmen der beiden anschaut.