Epochenübersicht – Barock (1600-1720)

Zurück zur Übersicht

Die Zeit des Barocks war eine Zeit der schroffen Gegensätze. Dem Repräsentationsbedürfnis des absolutistischen Hofs standen Armut, Not und die Schrecken des Dreißigjährigen Krieges gegenüber. Die Literatur übernahm in der Form das kunstvoll Überladene, inhaltliche war sie einerseits von Todesangst und Weltverneinung, anderseits von gesteigerter Lebensgier und Weltzuwendung geprägt.

Leitmotive/Merkmale

Vanitas
Übersetzt bedeutet Vanitas die Vergänglichkeit des Irdischen. Die Menschen dieser Zeit sollten sich daran erinnern, dass der Tod allgegenwärtig ist. Diese Allgegenwart des Todes kann nur durch den Glauben und die Hoffnung an eine himmlische Seligkeit überwunden werde.

Momento mori
Momento mori bedeutet übersetzt „denke daran, dass du sterben musst“. Das Leitmotiv steht in Verbindung mit Vanitas und ist somit auch nur durch die Hoffnung und den Glauben an ein Leben danach überwindbar.

Carpe diem
Die eigentliche Bedeutung von Carpe diem ist „Pflücke den Tag“, übertragen bedeutet es, dass man den Tag genießen bzw. nutzen soll.

Sprache und Form

Es wurden häufig rhetorische Mittel verwendet, wie beispielsweise Allegorien, Metaphern und Antithesen. Allegorien sollten einen Begriff durch gedanklich fassbare Bilder veranschaulichen, so steht beispielsweise eine Sanduhr für das Leitmotiv des Vanitas. Metaphern dienten dazu eine Übertragende Bedeutung herzustellen und Antithesen betonten die Zeit der Gegensätzlichkeit durch die Zusammenstellung von gegensätzlichen Gedanken und Begriffen.

Bezug zu Gedichten

Auffällig bei Gedichten aus der Epoche des Barocks ist die Form des Sonetts. Diese besteht aus 2 Quartetten und 2 Terzetten (immer 14 Verse). Der Aufbau des Sonetts soll die Gegensätzlichkeit ausdrücken; Quartette bauen meistens Spannung auf, welche dann in den Terzetten gelöst wird oder eine Erwartung wird dargestellt und diese wird dann in den Terzetten erfüllt. Die Intention des Gedichtes ist es, das Publikum zu einer Handlung und einer Einsicht zu bewegt. Dabei richten sich Gedicht nicht an die Allgemeinheit sondern immer an ein bestimmtes Publikum.

Schreibe einen Kommentar