Imperialistische Expansion (Deutschland, Großbritannien, USA) – Abitur Geschichte

Die Imperialistisch Expansion der Weltmächte Deutschland, Großbrittanien und der USA bewegt sich zeitlich im Rahmen zwischen 1880 und 1914 und beeinflusste die politischen Beziehungen weltweit erheblich.

Die Gründe, die einen Staat zur Kolonialisierung bewegen, sind meißt ähnlicher Natur.
Zu diesen Gründen zählen:

  •  Die Sicherung von Rohstoffen (Kohle, Erze, Öl, Edelmetalle, Holz, etc.)
  •  Die Erschließung von Exportmärkten
  •  Die Lebensraumgewinnung, also der Erwerb von Raum bei einer wachsenden Bevölkerung
  •  Der Nutzen von in den kolonialisierten Gebieten lebenden Arbeitskräften
  •  Die weltweite Absicherung durch Stützpunkte für Militär, Schifffahrt und Handel

Ab der Industriellen Revolution um 1800 und dem damit einhergehenden wirtschaftlichen Wachstum, begannen die imperialistischen Mächte um die Kolonialisierung und Erschließung neuer Territorien für den eigenen Staat zu konkurrieren, um so an globalem Einfluss zu gewinnen.
In dieser Zeit war vor allem das Britische Empire als Koloniale Weltmacht aktiv und ist besonders hervorzuheben. Zum Ende der Imperialistischen Expansion gegen 1914, also vor dem Ausbruch des 1. WK hatte Großbrittanien Kolonien im gesamten kanadischen Bereich, Australien, Teilen/Staaten des afrikanischen Kontinents (darunter Ägypten, Sudan und die Südafrikanische Union), und Indien. Eine Einflusszone des Britischen Empires bildeten auch weite Teile Chinas, die am Meer lagen. Diese wurden jedoch nicht eindeutig kolonialisiert und wurden vornehmlich als Handelszonen genutzt. Das Deutsche Kaiserreich hingegen beteiligte sich erst ab 1890 in der Imperialistischen Weltpolitik. Der Grund hierfür war der Wechsel von dem an Kolonialpolitik desinteressiertem, auf die innere Reichsstärkung bedachtem, Reichskanzler Otto von Bismarck zu dem machthungrigen Kaiser Wilhelm Ⅱ. Hierbei orientierte sich der neue Kaiser in den Süden und schuf deutsche Kolonien im afrikanischen Raum, auf den er sich auch beschränkte. Da jedoch auch das Britische Empire Ansprüche auf afrikanische Staaten erhob, ergaben sich oft Konflikte aus den teritorialen Ansprüchen beider europäischer Großmächte. Hier hervorzuheben ist beispielsweise der Burenkrieg um 1900, welcher sich um Gebiete in Südafrika drehte. Als Sieger in diesem Konflikt ging das Empire hervor, dass seine Kolonien weltweit immer weiter mehrte.
Auch andere Nachbarstaaten Deutschland beteiligten sich nach 1880 zunehmendst an dem Phänomen des Kolonialismus, etwa Frankreich, Italien sowie auch Belgien. Deswegen spricht man auch von der sogenannten „Europäisierung der Welt“, denn die Kolonien der europäischen (Groß-)Mächte nahmen immer größere Teile der Erde ein und vergrößerten so ihren Einfluss.
Die Vereinigten Staaten von Amerika mischten sich in dieser intensiven Phase der Imperialistischen Expansion nicht in die europäischen Angelegenheiten ein und vermieden Konflikte. Das Augenmerk hier lag auf der Verbindung von Nordamerika über Mittel- zu Südamerika. Eine wichtige Errungenschaft hierbei stellt der Panama-Kanal da. Ein weiteres Ziel war auch, die restlichen Spanier aus dem Südamerikanischen Raum zu vertreiben.

Nach dem Ende des 2. WK zerfielen jedoch die meißten Kolonien („Entkolonialisierungs Welle“). Nach 1945 lösten sich, von dem asiatischen Raum ausgehend, immer mehr Kolonien. Dies war zum einen begünstigt durch die Schwächung der im Krieg involviert gewesenen Großmächte (Darunter eben auch Deutschland und Großbrittanien), und dem starken Wunsch nach Souveränität seitens der Kolonien. Heutzutage gibt es nur noch 16 anerkannte Kolonien weltweit – Splitter im Vergelich zu der damaligen imperialistischen Expansion der europäischen Großmächte.

„Kolonie“ = bezeichnet ein teritorial von einem Staat abgetrenntes Gebiet, welches jedoch unter dessen politischen Einfluss steht und selbst keine Autorität hat. Die Kolonien sind somit von Gesetzesgebung, Wirtschaft und Politik des Mutterstaates abhängig.

„Imperialismus“ = bezeichnet das Verlangen eines Staates außerhalb seines Mutterteritoriums politischen Einfluss und Macht zu erlangen. Dies wurde häufig durch Kolonialisierung erreicht.