Tauben im Gras Interpretation – Einleitung
Wolfgang Koeppens Roman “Tauben im Gras”, ist 1951 erschienen und thematisiert das Leben der Nachkriegszeit in einer nicht benannten, deutschen Großstadt. Der Roman schildert den Ablauf eines einzigen Tages, nämlich des 25. Februar 1951.
Tauben im Gras Interpretation – Großstadt der Nachkriegszeit
Viele deutsche Städte wurden durch den Krieg zerstört und befinden sich im Wiederaufbau. Es herrscht eine für die Großstadt typische, hohe Dynamik und Anonymität und es ergibt sich eine enorme Vielfalt an Lebensarten.
Tauben im Gras Interpretation – Armut und Nationalsozialismus
Die Menschen sind von großer Armut geplagt und wenden einen Großteil ihrer Zeit dazu auf, ihre existenziellen Bedürfnisse zu befriedigen. So verkauft Emilia einen Teil ihres Erbes, um ihren Lebensunterhalt zu sichern. Viele Menschen haben den Nationalsozialismus überwunden, einige halten weiter an im fest und wieder andere, wie Frau Behrend, verschließen sich vor der Realität und flüchten in Unterhaltungsmedien wie Groschenromane. Bei Carla löst die Beschäftigung mit dieser Thematik einen Zustand der inneren Zerrissenheit hervor.
Tauben im Gras Interpretation – Orientierungslosigkeit und Einsamkeit
Die Menschen scheinen sich orientierungslos durch die Stadt zu bewegen, welches gut zum Bild der sich im Gras bewegenden Tauben passt. (Weitere Informationen zum Bild „Tauben im Gras“ findet ihr hier) Sie interagieren kaum miteinander, sodass es zum Phänomen der Isolation und Einsamkeit kommt.
Tauben im Gras Interpretation – Kommunikationsunfähigkeit und Flucht
Zahlreiche Menschen kennzeichnen sich in Wolfgang Koeppens Roman durch die Unfähigkeit, zu kommunizieren. Dies wird insbesondere durch die Beziehung zwischen Philipp und Emilia deutlich: Sowohl Philipp als auch Emilia sind nicht in der Lage, Probleme zu besprechen und Lösungsansätze zu formulieren. Stattdessen flieht Philipp, indem er sich räumlich distanziert und Emilia flüchtet sich in ihre Alkoholabhängigkeit.
Tauben im Gras Interpretation – Angst vor einem erneutem Krieg
Die Angst vor einem möglichen dritten Weltkrieg beschäftigt ebenfalls viele Menschen und führt zu Unsicherheit.
Tauben im Gras Interpretation – Zusammenfassung
Zusammenfassend bleibt festzuhalten, dass Wolfgang Koeppen ein Abbild des Lebens in einer deutschen Stadt der Nachkriegszeit skizziert, welches geprägt ist vom Wiederaufbau, von Armut, dem Umgang mit der nationalsozialistischen Vergangenheit, Orientierungslosigkeit, Einsamkeit, Kommunikationsunfähigkeit und der daraus resultierenden Anonymität.