Charakterisierung Ferdinand von Walter
Ferdinand von Walter ist der Protagonist in dem Drama Kabale und Liebe von Friedrich Schiller. Er ist der einzige Sohn des Präsidenten und hat mit seinen zwanzig Jahren schon den hohen Militärischen Rang des Majors erreicht. Im Gegensatz zu seinem Vater strebt er nicht die Vergrößerung seines Ansehens am Hofe an, sondern ein gemeinsames Leben mit der bürgerlichen Luise, für die er wahre Gefühle hegt. Aus diesem Grund konnte er es auch moralisch nicht mit sich vereinbaren nur wegen reiner Zweckerfüllung Lady Milford zu heiraten. Ferdinand verkennt im Vergleich zu Luise die Realität, da er an ein Zusammenleben der beiden in der derzeitigen Gesellschaft glaubt.[sam id=“3″ codes=“true“]Man kann sogar sagen, dass er in einer Scheinwelt lebt, die er sich nach seinen Wünschen versucht aufzubauen und sich somit gegen die gesellschaftlichen Zwänge wehrt. Er handelt sehr emotional, impulsiv und leidenschaftlich. Das führt dazu, dass er eifersüchtig auf den erzwungenen Liebesbrief von Luise an den Hofmarschall von Kalb reagiert und somit auch den Entschluss trifft Luise und sich zu töten um ein ewiges gemeinsames Leben führen zu können ohne weitere Intrigen der Gesellschaft.
Epochen Bezug „Sturm und Drang“
Ferdinand ist der Repräsentant des Sturm und Drangs. Er rebelliert gegen die erstarrten gesellschaftlichen Konventionen und die Klassenhierarchie, er würde sogar seinen Adelstitel für Luise aufgeben, um mit ihr ein gemeinsames Leben führen zu könne. Wie es für die Epoche des Sturm und Drangs typisch ist, verkörpert Ferdinand die Selbstentwicklung bzw. Selbstentfaltung. Er geht seinen individuellen Interessen hinterher und lässt sich von keinem etwas verbieten. Er sehnt sich nach Freiheit und versucht jeden Zwang zu entgehen. Auch seine Emotionalität, die er ohne Scheu zeigt ist ein Merkmal dieser Epoche. Jedoch gelingt es ihm nicht Verstand und Gefühl in Beziehung zu setzten, seine spontane Emotionalität lenkt sein ganzes Handel.