Die Verwandlung Interpretation – Einleitung
Franz Kafkas Erzählung „die Verwandlung“ ist ein weltberühmtes und häufig interpretiertes Werk. Wir wollen euch auf dieser Seite einige Interpretationansätze vorstellen, mit denen ihr bei der Analyse und Interpretation von Textstellen weiter arbeiten könnt. So könnt ihr euch dann fragen, ob bestimmte Abschnitte in eines der folgenden Interpretationsmuster passen, oder eben nicht.
Die Verwandlung Interpretation – Überblick
Im folgenden Stellen wir euch verschiedene Interpretationen vor, darunter findet ihr:
- Die Verwandlung interpretiert als die Reflexion des Lebens von Kafka selbst => Der Autor verarbeitet sein eigenes Leben
- Die Verwandlung interpretiert als die Reflexion seiner Sicht auf die Gesellschaft => Kafka übt Gesellschaftskritik
- Dir Verwandlung interpretiert als Tragikomödie
Die Verwandlung Interpretation – Franz Kafka verabeitet sein eigenes Leben
Franz Kafkas Leben weist Eigenschaften auf, die denen von Gregor Samsas in „die Verwandlung“ ähnlich sind. So lebte auch Franz Kafka noch lange Zeit berufstätig und bereits erwachsen bei seinen Eltern, erlebte einen dominanten Vater und auch seine zunächst gute Beziehung zu seiner Schwester verschlechterte sich. Außerdem fühlte sich Kafka ebenso wie Gregor in seiner eigenen Familie als „Fremder“ („Ich lebe in meiner Famili. unter den besten, liebevollsten Menschen, fremder als ein Fremder“)
Diese Parallelen zu Gregor und Grete Samsa und ihren Eltern (Vater, Mutter) erlauben diese Interpretation des Werkes als Reflexion von Kafkas eigenem Leben.
Die Verwandlung in einen Käfer kann man als Metapher für Minderwertigkeitsgefühle und seine emfpundene familäre Isolation deuten. Ein Zitat aus einem Brief Kafkas an Milena Jesenská wirft allerdings die Frage auf, ob man die Minderwertigkeit nur auf eine einzelne Person, oder auch auf gesamte Minderheiten, wie die Juden (Kafka hat erleben müssen, dass schon zu seiner Lebzeit Juden als Ungeziefer bezeichnet wurden) beziehen kann:
„Ist es nicht das Selbstverständliche, dass man von dort weggeht, wo man gehasst wird? … Das Heldentum, das darin besteht, dort zu bleiben, ist jenes der Schaben, die auch nicht aus dem Badezimmer auszurotten sind.“
Zusammenfassend bleibt festzuhalten, dass sich „die Verwandlung“ bei diesem Interpretationsansatz als Metapher für seine eigene Position innerhalb seiner Familie deuten lässt.
Die Verwandlung Interpretation – Kafka übt Gesellschaftskritik
Unter diesem Ansatz kann man bereits die erste Situation des Buches, nämlich das Aufwachen und die folgenden Gedanken Gregors als Gesellschaftskritik deuten. Er klagt über seine ausbeuterischen Arbeitsbedingungen („“Ach Gott“, dachte er, „was für einen anstrengenden Beruf habe ich gewählt! Tag aus, Tag ein auf der Reise.“; „Dies frühzeitige Aufstehen“, dachte er, macht einen ganz blödsinnig“; „… , ich hätte längst gekündigt“) und es fällt auf, dass er dem Überhören des Weckers zunächst eine viel höhere Bedeutung zuteilt als der Tatsache, dass er sich in einen Käfer verwandelt hat. Außerdem erlebt er eine starke hierarchische Gliederung in seinem Beruf und er ordnet sich ganz deutlich seinen Vorgesetzten unter („Er war eine Kreatur des Chefs, ohne Rückgrat und Verstand“).
Die Verwandlung könnte man bei diesem Ansatz als eine Art Protest gegen seine Ausbeutung bei seiner Arbeit und ggf. auch in seiner Familie deuten. Nach der Verwandlung ist er nämlich weder in der Lager als Reisender zu arbeiten, noch kann er weiterhin die Rolle des Familienernährers ausüben.
Die Verwandlung Interpretation – Tragikomödie
Eine weitere Möglichkeit ist es natürlich, dieses Werk all Tragikomödie zu interpretieren. Dies ist jedoch eine relativ unkonventionelle Interpretation.
Die Verwandlung Interpretation – Und ihr?
Wir haben euch jetzt einige Interpretationsansätze skizziert, wie sind eure? Hinterlasst uns doch einen Kommentar!
Das Zitat „Er war eine Kreatur des Chefs, ohne Rückgrat und Verstand“ ist so nicht ganz richtig. Es heißt im Buch „Es war eine Kreatur des Chefs… “ und die Beschreibung bezieht sich meiner Meinung nach auf den Geschäftsdiener, dessen Tätigkeit einen Satz vorher beschrieben wird.
Das Gregor sich seinen Vorgesetzten unterordnet ist zwar trotzdem offensichtlich aber das Zitat dazu ist wohl falsch.
Ansonsten guter Text:)