Die Fronten des Ersten Weltkrieges sind aus dem Beitrag über den Kriegsausbruch bekannt. Doch auch die Kriegsführung ist nennenswert, da bei dieser zum Teil neue Merkmale aber auch bekannte, wie die eines Totalen Krieges auftraten.
Merkmale Totaler Krieg:
Die folgenden Merkmale eines Totalen Krieges lassen sich auch auf den Ersten Weltkrieg übertragen. Zum Einen gibt es die Totale Mobilisierung. Diese bedeutet, dass alle materiellen und gesellschaftlichen Ressourcen eines Staates für den Krieg in Anspruch genommen werden. Genauer heißt das, dass nicht nur an der Front, sondern in der Heimat, der sogenannten Heimatfront die Zivilisten für den Krieg arbeiten mussten. Im Ersten Weltkrieg wurde die männliche Bevölkerung zum Großteil eingezogen, sodass die verbliebenen meist weiblichen Zivilistinnen an der Heimatfront in Rüstungsfabriken und sonst an „männlichen“ Arbeitsplätzen einspringen mussten. Eine Trennung von Militär- und Zivilbereich war demnach nicht mehr wirklich vorhanden. Außerdem drohte an der Heimatfront der Angriff der Alliierten, auch wenn dieser im Vergleich zum Zweiten Weltkrieg nicht annähernd den Zerstörungsgrad haben konnte. Diese Totalen Kriegsmethoden beinhalten zum Einen die Industrialisierung des Krieges, welche mithilfe des folgenden Stellungskrieges erklärt wird. Die Methode des Stellungskrieges zeichnet sich durch stabil ausgearbeitete Gräben aus, welche eine Verteidigungslinie bildeten. Diese Gräben waren mit Stacheldraht gesichert und die Soldaten verschanzten sich mit ihren bis dato neuartigen Waffen, wie Maschinengewehre, Handgranaten und Minen, in ihnen. Von dort aus wurden die Alliierten angegriffen, welche ebenfalls in solchen Gräben ausharrten. So waren sich zwei feindliche Truppen jeweils in Gräben verschanzt gegenüber, ohne wirklich zu sehen, gegen wen sie kämpfen. Außerdem brachten diese Gräben Probleme mit sich. Zum Einen war die Flucht bei Granatangriffen verhindert. Zudem waren die Soldaten den Wetterverhältnissen ausgeliefert. Regnete es so stark, dass der Regen in den Gräben stand, mussten die Soldaten in diesem ausharren. Dieser beschwerliche Umstand war zudem förderlich für Krankheiten. Die genannten neuen Waffen machen die genannte Industrialisierung des Krieges aus. In der Heimatfront wurden laufend Waffen nachproduziert, sodass man von einer Industrialisierung spricht. Auch der Begriff Materialschlacht fällt im Bezug auf den Ersten Weltkrieg. Dieser hängt mit der Industrialisierung aber auch dem späteren Gebrauch von Schlachtkreuzern, Unterseebooten, ersten Panzern und Bombenflugzeugen. Außerdem wurde 1915 erstmals Giftgas eingesetzt. Zudem war natürlich die Anzahl der Soldaten immens mit etwa 74 Millionen Soldaten auf beiden Seiten im späteren Verlauf des Krieges.
Als Bilanz lässt sich festhalten, dass ganze Landstriche verwüstet wurden, ca. 8 Mio. Soldaten getötet und ca. 19 Mio. verwundet wurden.