Tauben im Gras Inhaltsangabe – Einleitung
Auf dieser Seite findet ihr eine Inhaltsangabe/Zusammenfassung zu Wolfgang Koeppens „Tauben im Gras“. Da der Roman in verschiedene Episoden aufgeteilt ist, die sich erst am Ende des Buches zu einem Gesamtbild zusammenfügen, erfolgt die Inhaltsangabe von Tauben im Gras hier abschnittsweise.
Beachtet beim Lesen, dass die gesamte Handlung an einem einzigen Tag (20.Februar 1951) in einer nicht benannten, deutschen Stadt der Nachkriegszeit stattfindet. (Es gibt allerdings deutliche Hinweise im Text, dass es sich um die Stadt München handelt.)
Tauben im Gras Inhaltsangabe – Übersicht
- Abschnitte 1-15
- Abschnitte 16-30
- Abschnitte 31-45
- Abschnitte 46-60
- Abschnitte 61-75
- Abschnitte 76-90
- Abschnitte 91-105
Tauben im Gras Inhaltsangabe
Abschnitte 1-15
Abschnitt 1 (S.9)
Über den Ruinen der Stadt fliegen Flugzeuge, die vom Erzähler als als Anzeichen für künftiges Unheil gesehen werden. Die Erinnerungen an den Krieg sind immer noch präsent.
Abschnitt 2 (S. 9-10)
Die Schlagzeilen der Zeitungen beschreiben einen Kampf der Weltmächte um die wertvollen Erdölquellen als nicht unwahrscheinlich. Deutschland befindet sich in einem Spannungsfeld zwischen Ost und West („östliche Welt, westliche Welt“, s. 9) und die Zeit des Wiederaufbaus des geteilten Deutschlands wird vom Erzähler lediglich als eine „Atempause auf dem Schlachtfeld“ charakterisiert. Die Illustrierten profitieren von ihren Schreckensbotschaften und den Erinnerungen an den Krieg.
Abschnitt 3 (S. 10-13)
Alexander, ein Schauspieler, wird für seine Rolle als Erzherzog schmuckvoll eingekleidet. Unter seinem Kostüm fühlt er sich eingeengt, schwitzt und die Folgen seines nächtlichen Alkoholkonsums machen sich bemerkbar. Alexander wurde am morgen von den Filmleuten mit einem Auto abgeholt, während seine Frau Messalina noch angetrunken im Bett liegt. Außerdem befinden sich noch Susanne, eine Prostituierte und Alfredo, eine Lesbierin, in der Wohnung. Bevor er das Haus verlässt, hört Alexander noch seine Tochter Hillegonda rufen, hat aber keine Zeit, sich um sie zu kümmern.
Abschnitt 4 (S. 13-15)
Die fromme Kinderfrau Emmi geht mit Hillegonda in die Frühmesse. Emmi hält Hillegonda schon allein aufgrund ihrer Herkunft für eine Sünderin („Schauspielerkind“) und geht daher täglich mit ihr in die Kirche. In der düsteren, kalten Kirche ist Hillegonda verängstigt und sehnt sich nach Schutz und Geborgenheit. Emma sprengt jedoch nur Weihwasser über sie. Der Priester zweifelt in seinen Gedanken an der christlichen Lehre im Zuge des schnellen Fortschreitens der Wissenschaft.
Abschnit 5 (S. 15-17)
Der Schriftsteller Philipp verbringt die Nacht nach einem Steit mit seiner Frau Emilia in einem Hotel. Dort verbringt er jedoch eine schlaflose Nacht, da der Lärm der Nacht und hell leuchtende Leuchtreklamen ihn nicht einschlafen lassen. Am morgen zahlt Philipp für eine weitere Nacht und verlässt das Hotel, um ziellos durch die Stadt zu laufen. Er beobachtet wie die Überreste der Nacht weggefegt werden.
Abschnitt 6 (S. 17-20)
Frau Behrend sitzt in ihrem Zimmer und liest einen Groschenroman. Die Tochter der Hausbesorgerin spricht Frau Behrend mit „Frau Obermusikmeister“ an, welches in ihr Erinnerungen an schönere Tage vor dem Krieg weckt. Ihr Mann lebt nun mit einer Tschechin zusammen, sorgt aber weiterhin für ihren Lebensunterhalt. Frau Behrend kauft bei einem Juden Kaffee ein, jedoch sieht sie die Juden nach wie vor als die „Unerwünschten“ an, die die deutschen Geschäftsleute unter Druck setzen. Sie wünscht sich die alten Zeiten zurück, in denen sie selbst zu den angesehenen Personen gehörte.
Abschnitt 7 (S. 20-22)
Philipp erinnert sich während seines Ganges durch die Stadt an seine Kindheit in dem Dorf Masuren. Dort habe er bereits geträumt, dass er „allein durch die tote Stadt gefahren“ sei. Er sieht sich in der schnell vorbeigehenden Zeit dazu bestimmt, das Geschehen zu beobachten.
Abschnitt 8 (S. 22-23)
Die ehemaligen Mitglieder der Hitlerjugend Bene, Kare, Sepp, Schorschi und Wigger sehen sich in den Engellichtspielen den Film „Der letzte Bandit“ an. Sie haben weder Arbeit noch eine Lehrstelle und verdienen sich ihren Lebensunterhalt als Kleinkriminelle. Sie sind bereit, sich von jeder Heldenfigur mitreißen zu lassen.
Abschnitt 9 (S. 23-24)
Menschen, die während der Bombenangriffe auf die Stadt aufs Land geflüchtet sind, kehren nun wieder in die Städte zurück. Eine Zuzugssperre hatte sie bis jetzt daran gehindert.
Abschnitt 10 (S. 24-25)
Der Psychater Dr. Behude spendet in einer Klinik Blut, da er auf zusätzliche Einnahmen angewiesen ist. Viele seiner Patienten sind nicht in der Lage, seine Rechnungen zu bezahlen. Er sieht die Blutentnahme als Reinigung von seiner Arbeit in der Praxis an.
Abschnitt 11 (S.25-26)
Der Erzähler beschreibt, wie die Rückkehrer in die Stadt ihr Alltagsleben wieder aufnehmen. Die Zeitungen berichten von der Stationierung von „Superbombern“ in Europa.
Abschnitt 12 (S. 26)
Odysseus Cotton kommt am turbulenten Bahnhof an. Er führt ein Kofferradio mit sich, aus dem „Night and Day“ ertönt. Aufgrund von Hinweisen und Anspielungen auf den amerikanischen Bürgerkrieg und die Abschaffung der Sklaverei handelt es sich bei Odysseus vermutlich um einen Afroamerikaner.
Abschnitt 13 (S.27-28)
Philipp befindet sich ebenfalls am Bahnhof und versucht vergeblich seinen Psychater Dr. Behude anzurufen. Es wird deutlich, dass Philipp seinen Psychater nur aus Gewohnheit besucht und nicht an einen Behandlungserfolgt glaubt. Er weiß nicht, was er mit dem Tag anfangen soll und möchte noch nicht zu seiner Frau Emilia zurückkehren. Dr. Behude beendet seine Blutspende in der Klinik.
Abschnitt 14 (S. 28-29)
Odysseus ist gut gelaunt und bekommt von Josef, einem Dienstmann am Bahnhof, seine Dienste angeboten. Josef ist bereits 70 Jahre alt, hat beide Kriege überlebt und im Zweiten Weltkriegt seine Familie verloren. Ihm gefällt Odysseus Kofferradio, empfindet jedoch keine Emotionen gegenüber dem Afroamerikaner.
Abschnitt 15 (S. 30-32)
Emilia erwacht umgeben von ihren Tieren nach der durchzechten Nacht. Die Tiere verbindet Emilia mit ihrer glücklicheren Kindheit und wendet sich ihnen zu, während sie sich den Menschen abwendet. Sie sucht vergeblich ihren Mann in der Wohnung. In Philipps Arbeitszimmer sieht sie die Schreibmaschine und das unbeschriebene Papier, welches ihr die Erfolgslosigkeit dieser Arbeit erneut bewusst macht. Emilia wird sich bewusst, dass sie verlassen wurde und denkt über ihren Mann nach. Schließlich legt sie sich auf Philipps Sofa und befriedigt sich selbst.
Die Zusammenfassung ist gut, sie bietet Orientierung in einem Werk, in dem man leicht den Überblick verliert.